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20 – Hans Hirzabauer
über Dorfleben und Feuerwehr.

Wer Hans Hirzabauer im kleinen oststeirischen Dorf Miesenbach beispielsweise auf der Straße, im Nah & Frisch-Laden oder bei anderer Gelegenheit trifft, darf sich immer einen freundlichen Gruß und, wenn man ins Gespräch kommt, auch stets eine kleine Geschichte erwarten. Denn die Liste der Tätigkeiten des 85-jährigen im Verlauf der Ortsgeschichte ist schier endlos.

Mit Ochsenkarren und viel Arbeit, aber ohne elektrisches Licht

Als Sohn einer Gast- und Landwirtsfamilie, 1936 im Dorf geboren, hat Hans Hirzabauer seine Bubenzeit mit Kriegswirren bis zur eigenen Haustür, Ochsenkarren statt Autos verbracht, aber noch lange ohne Elektrizität, Telefon oder Fernsehen. Wer in jenen Tagen zur Welt kam, musste einfach anpacken – ob man es wollte oder nicht, war Nebensache. Denn Landwirtschaft, Gasthaus und familiäre Verpflichtungen ließen keine Zeit für Spielen und Hobbys. Aber das hat Hans Hirzabauer nicht entmutigt, sondern nachgerade angespornt, ständig etwas Neues zu versuchen. Und mit Erfolg!

Felberstraße oder Dorfviertel – mehr als eine Million Kilometer im Taxi und Bus

Seine unternehmerische Ader hat Hans Hirzabauer mit dem Ankauf eines gebrauchten Taxis zu voller Blüte entwickelt – in den frühen Sechziger Jahren war er es höchstpersönlich, der die von allen herbeigesehnten Gäste aus Wien und Graz mit dem Wagen abholte und wieder nach dem Urlaub in Miesenbach zurückbrachte. Schätzungen zufolge hat er dabei locker dreißig Erdumrundungen auf den Schotter und später Asphalt gelegt. Die Steirer wußten sich halt immer schon zu helfen. Sein Sohn Reinhold hat daraus ein Busunternehmen gemacht, das nach wie vor Gäste chauffiert – heutzutage auch viele reiselustige Miesenbacher an andere schöne Orte.

Von Feuerwehr bis Musikverein

Hans Hirzabauers Engagement in Vereinen, Verbänden und der Gemeindepolitik hat besonders in der Freiwilligen Feuerwehr Miesenbach als Kommandant nachhaltig gewirkt. Beispielsweise wurden unter seiner Ägide das neue Rüsthaus erbaut und viele technische Neuerungen eingeführt – interessant aber ist, was er in dieser Episode über das Wehrleben in früheren Zeiten zu erzählen hat. Augen zu, Ohren auf und Zeitreise machen.

Unser Dank geht an die Runde der Freiwilligen Feuerwehr Miesenbach, deren Engagement das Interview mit dem Zeitzeugen Hans Hirzabauer möglich gemacht hat. In der Episode sprechen daher auch Christoph Mariacher, Gerald Arbesleitner, Helmut Maierhofer und Daniel Kern mit dem Jubilar, der just am 19.5.2021 seinen 85. Geburtstag feierte.

Wer sich für die Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr interessiert, kann sich entweder bei der örtlichen Feuerwehr informieren oder einem dieser Links folgen:

Freiwillige Feuerwehr Miesenbach
Landesfeuerwehrverband Steiermark
Bundesfeuerwehrverband Österreich

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18 – Tanja Paar über das Reisen und das Schreiben.

Wer sich mit Tanja Paar auf ein Gespräch trifft, hat eine Fülle an Erfahrung mit ihrer liebsten Beschäftigung zu bewältigen: Dem Schreiben. Als Journalistin und Autorin für Tages- und Wochenzeitungen, Magazinen, Verfasserin ihres Blogs und vor allem ihrer zwei außergewöhnlichen Bücher, reiht sie unaufhörlich höchst lesbare Texte in ihrem Leben aneinander. Ihren Namen hat sie sich als Kulturredakteurin in der längst eingestellten Neue Zeit (jene „rote“ Grazer Tageszeitung, die unter anderem auch Günther Nenning, Atha Athanasiadis oder Gerhard Roth als Sprungbrett in die Medienwelt diente), in der Wochenzeitung FALTER oder als Reiseressortleiterin im DERSTANDARD gemacht.

Der Ehrgeiz, auch richtige Bücher zu schreiben, hat 2018 den Roman „Die Unversehrten“ hervorgebracht und belohnt ihre Leserschaft heuer mit dem jüngsten Werk „Die zitternde Welt“, beide im Haymon Verlag erschienen und auch dort neben dem gut sortierten Buchhandel online erhältlich. Tanja Paar wurde in Graz geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie und arbeitete außer in Printmedien auch am Theater und Moderatorin. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in Wien. Wem übrigens die zarten Zwitschergeräusche im Hintergrund auffallen mögen, der hat sie entdeckt, die zarten Küken, die an jenem Podcastabend ihren ersten Lebenstag in einer Kartonbox vollendet haben und nun bereits in ihrem Heimatstall eifrig picken und spielen.

Unser Dank geht wieder an das Wiener Label monkey.music – für Wiener Pop, Rock & Glam, passend zu Ferne und Nähe:

Die gespielten Titel der Episode:

Fast wie am Meer
Album: Fast wie am Meer
Interpret: Die Wödmasta

Mei Herz es tropft
Album: Aus da Haut
Interpret: Kristoff

Lucidity
Album: Caramel Reimagined
Interpret: Ulrich Drechsler

Mehr zum Thema:

Die Bücher von Tanja Paar:

Ein Buch über unsere Verletzlichkeit in Zeiten großer Umbrüche. Und über die Kräfte, die dabei in uns erwachen.

Kunstfertig verwebt Tanja Paar den unbändigen Lebensdrang einer Frau und das Schicksal einer Familie mit den Verwerfungen der Weltgeschichte. In ihrem Generationenroman führt sie an blühende und aufregende, aber von Umwälzungen bedrohte Orte: in das Osmanische Reichdes Fin de Siècle, ins Istanbul und die junge Türkei unter Atatürk, in den Irak des Ölbooms der 1930er. Ob damals oder heute – Tanja Paar stellt in ihrem aufwühlenden Roman eine Frage, die uns Menschen niemals loslässt: Wer bestimmt, welche Menschen wir werden? Sind es die Umstände? Oder wir selbst?
Text: Haymon Verlag

Ein Romandebüt mit gewaltigem Sog und großer Zündkraft

Tanja Paar besticht in ihrem ersten Roman sprachlich wie kompositorisch mit einer Präzision, die selten ist. Sie erzählt eine Geschichte von Unglück, Eifersucht und Rache, die sich in der kleinsten Zelle unserer Gesellschaft abspielt – der Familie. Wie weit kann man gehen, wenn das eigene Glück auf dem Spiel steht? Ein intensives Buch mit ungeheurer Zündkraft, das Fragen durchexerziert, die Frauen und Männer im modernen Leben existentiell berühren.

Die Website von Tanja Paar