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Nikolaus Irsigler über Misanthropie im Alltag

Wer aufmerksam durch die Wiedner Hauptstraße im vierten Wiener Gemeindebezirk spaziert, wird mit Sicherheit an den Auslagen des Dreimäderlhaus innehalten. Denn hier versammeln sich im weitläufigen Vintagemöbel- und Accessoiresgeschäft von Nikolaus Irsigler, Jahrgang 1973, die erstaunlichsten Einrichtungsgegenstände aus noch nicht so lange vergangener Zeit. Das Händchen, das der Liebhaber von Mobiliar mit Charakter bei der Auswahl der angebotenen Exponate beweist, zeugt von Geschmack und Bildung – denn er kennt auch die Geschichten zu jedem Stück. Wenn da nicht die Menschen wären, die sich in letzter Zeit doch sehr verändert haben. Wenn sich Niki Irsigler mitten im Gespräch in fiktive Personen verwandelt, die er kritisch-sarkastisch portraitiert, entfaltet sich nicht nur komödiantisches Talent, sondern auch sein Instinkt für die neue Gedankenlosigkeit, mit der sich die Gesellschaft immer weiter entsolidarisiert.